Teslas lang erwarteter Einstieg in den Markt für autonome Fahrdienste steht unmittelbar bevor: CEO Elon Musk hat bestätigt, dass der Robotaxi-Service des Unternehmens voraussichtlich am 22. Juni 2025 in Austin, Texas, starten wird.
Die Ankündigung, die Musk über seinen Social-Media-Account machte, stellt klar, dass zuvor ein Start am 12. Juni vermutet worden war. Musk gab an, dass das erste vollständig fahrerlose Tesla-Fahrzeug am 28. Juni – seinem Geburtstag – eine Fahrt von der Fabrik in Austin zu einem Kunden unternehmen wird. Dieser Zeitplan entspricht seinen früheren Aussagen, dass Tesla im Juni einen begrenzten Robotaxi-Pilotbetrieb in Austin starten wolle.
Der erste Rollout wird noch überschaubar sein: Tesla setzt zunächst nur 10 bis 20 Model Y ein, die mit einer „unbeaufsichtigten“ Version der firmeneigenen Full Self-Driving-Technologie ausgestattet sind. Musk erklärte, dass Tesla den Service „geofencen“ werde, also das Einsatzgebiet der Robotaxis zunächst einschränkt, und dass Mitarbeiter die Flotte aus der Ferne zur Sicherheit überwachen. Die Fahrzeuge werden dabei jederzeit von einem menschlichen Beobachter aus der Ferne überwacht, der bei Bedarf eingreifen kann.
Während die erste Phase nur ausgewählten Nutzern offensteht, wird der Service ab dem 22. Juni öffentlich verfügbar sein – jeder kann dann in Austin per Smartphone-App ein Tesla-Robotaxi rufen. Nach dem Start in Austin plant Tesla, den Dienst auf weitere Städte auszuweiten; Kalifornien gilt als nächster wahrscheinlicher Markt.
Teslas Ansatz unterscheidet sich deutlich von Wettbewerbern wie Waymo, die ihre autonome Technologie seit Jahren systematisch weiterentwickeln. Während Waymo mit über 90 Millionen gefahrenen Roboter-Meilen eine beeindruckende Sicherheitsbilanz vorweisen kann, setzt Tesla auf ein kamerabasiertes System, das auf teure Lidar- und Radarsensoren verzichtet, wie sie von anderen Anbietern genutzt werden.
Der Start in Austin markiert erst den Anfang von Teslas autonomen Ambitionen. Das Unternehmen plant, sein speziell entwickeltes Cybercab-Fahrzeug in Austin einzuführen, wobei die Serienproduktion bis Ende 2026 erwartet wird. Der anfängliche Testlauf mit geringer Stückzahl soll rund 1.000 Fahrzeuge pro Stadt umfassen, um das Konzept zu validieren – danach ist eine schnelle Skalierung vorgesehen.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA beobachtet Teslas Robotaxi-Entwicklung genau und hat Details dazu angefordert, wie das Unternehmen die Sicherheit unter verschiedenen Bedingungen gewährleisten will. Besonders interessiert sich die Behörde dafür, wie Tesla bei eingeschränkter Sicht – etwa durch Sonnenblendung, Nebel, Staub, Regen oder Schnee – vorgeht und was passiert, wenn während einer Fahrt schlechte Sichtverhältnisse auftreten. Teslas Umgang mit diesen Sicherheitsfragen wird entscheidend sein, um Vertrauen in die autonome Technologie des Unternehmens zu schaffen.