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Metas 14,8-Milliarden-Dollar-Wette auf KI: Verzweiflung oder strategische Genialität?

Metas gewaltige Investition von 14,8 Milliarden US-Dollar in Scale AI zählt zu den größten privaten Finanzierungsrunden der Technologiegeschichte. Das Unternehmen erwirbt damit einen 49-prozentigen Anteil und holt Scale-CEO Alexandr Wang als Leiter der neuen Meta-Einheit „Superintelligence“. Der Deal, der Scale AI mit 29 Milliarden Dollar bewertet, erfolgt vor dem Hintergrund von Zuckerbergs wachsender Frustration über Metas Position im KI-Wettlauf, insbesondere im Vergleich zu Rivalen wie OpenAI. Branchenanalysten warnen, dass diese aggressive Ausgabenpolitik auf eine Marktsättigung und fragwürdige Rendite hindeuten könnte, da die Nachfrage nach generativer KI möglicherweise ihren Höhepunkt erreicht hat.
Metas 14,8-Milliarden-Dollar-Wette auf KI: Verzweiflung oder strategische Genialität?

Meta Platforms hat seinen bislang kühnsten Schritt im Bereich Künstliche Intelligenz gemacht und eine Investition von 14,8 Milliarden US-Dollar in das Daten-Labeling-Unternehmen Scale AI abgeschlossen. Gleichzeitig wurde der 28-jährige Scale-CEO Alexandr Wang verpflichtet, um die neu gegründete Meta-Einheit „Superintelligence“ zu leiten.

Der am 13. Juni geschlossene Deal bewertet Scale AI mit 29 Milliarden Dollar und verschafft Meta eine 49-prozentige, nicht stimmberechtigte Beteiligung an einem Unternehmen, das zu einem zentralen Infrastruktur-Anbieter im KI-Ökosystem geworden ist. Scale AI ist auf die Aufbereitung und Kennzeichnung von Trainingsdaten für führende KI-Entwickler wie OpenAI, Google und Microsoft spezialisiert – allesamt Wettbewerber von Meta.

Mark Zuckerbergs Unzufriedenheit mit Metas Positionierung im KI-Bereich scheint diese beispiellose Investition zu befeuern. Laut mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Quellen ist Zuckerberg zunehmend verärgert darüber, dass Konkurrenten wie OpenAI sowohl bei den zugrundeliegenden KI-Modellen als auch bei verbrauchernahen Anwendungen weiter zu sein scheinen. Die im April veröffentlichten Llama-4-Modelle von Meta enttäuschten Berichten zufolge Entwickler, während das angekündigte größere „Behemoth“-Modell bislang ausblieb – aus Sorge, es könne mit den Angeboten der Konkurrenz nicht mithalten.

Die Investition erfolgt im Rahmen von Metas umfassender KI-Infrastruktur-Offensive: Allein 2025 plant das Unternehmen, zwischen 60 und 65 Milliarden Dollar für KI-Infrastruktur auszugeben – fast doppelt so viel wie 2024. Dazu gehören der Bau eines gigantischen 2-Gigawatt-Rechenzentrums und die Bereitstellung von über 1,3 Millionen GPUs bis Jahresende.

Branchenexperten warnen jedoch, dass derart aggressive Ausgaben eher auf panikartiges Hochskalieren als auf nachhaltiges Wachstum hindeuten könnten. Da laut aktuellen Umfragen 85 % der Führungskräfte die Datenqualität als Hauptsorge nennen und Forrester prognostiziert, dass Ungeduld beim KI-ROI zu verfrühten Investitionsstopps führen könnte, wirft Metas gewaltige Wette Fragen zur langfristigen Rendite auf. Auch die Struktur des Deals sorgt für Aufmerksamkeit: Kartellrechtsexperten sehen darin einen raffinierten Versuch, sich kritische KI-Infrastruktur zu sichern und dabei traditionelle Fusionskontrollen zu umgehen.

Für Scale AI birgt der Deal gemischte Aussichten. Zwar steigt die Bewertung des Unternehmens sprunghaft, doch Berichten zufolge haben OpenAI und Google – zwei der wichtigsten Scale-Kunden – nach der Ankündigung begonnen, ihre Zusammenarbeit mit Scale zurückzufahren. Sie befürchten, dass Meta Zugriff auf ihre proprietären Daten und KI-Entwicklungsstrategien erhalten könnte.

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