Cornelis Networks hat am 3. Juni 2025 offiziell seine CN5000-Netzwerklösung vorgestellt und adressiert damit eine der größten Herausforderungen moderner KI-Infrastrukturen: Hochleistungsrechner-Chips kontinuierlich und effizient mit Daten zu versorgen.
Die CN5000-Familie stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Konnektivität von KI-Rechenzentren dar und unterstützt Installationen mit bis zu 500.000 Endpunkten dank der proprietären OmniPath-Technologie. Laut Cornelis-CEO Lisa Spelman wurde die Lösung entwickelt, um die bisherige Unterauslastung von Rechenressourcen und Skalierungsprobleme, die KI-Rechenzentren seit Jahren plagen, zu beheben.
„Netzwerke sollten mehr leisten, als nur Daten schnell zu übertragen – sie sollten das volle Potenzial jedes einzelnen Rechenzyklus freisetzen“, betonte Spelman. Die Architektur des CN5000 ermöglicht verlustfreie Datenübertragung und effektive Vermeidung von Netzwerküberlastungen, was die Leistungsfähigkeit und Effizienz von Infrastrukturen erheblich steigern kann.
Die Technologie tritt in direkte Konkurrenz zu Nvidias Ansatz nach der 6,9-Milliarden-Dollar-Übernahme von Mellanox im Jahr 2020. Während Nvidias InfiniBand-Technologie den Markt bislang dominiert, behauptet Cornelis, dass das CN5000 InfiniBand NDR übertrifft – mit doppelt so hohen Nachrichtenraten, 35 Prozent geringerer Latenz und bis zu 30 Prozent schnelleren Simulationszeiten bei HPC-Workloads.
Ein entscheidender Vorteil des CN5000 ist der herstellerunabhängige Ansatz. Trotz der Unterstützung durch Intel ist die Technologie so konzipiert, dass sie mit KI-Rechnerchips aller Hersteller – darunter Nvidia und AMD – funktioniert und dabei auf Open-Source-Software setzt. Damit positioniert sich Cornelis als unabhängige Alternative in einem Markt, der zunehmend von vertikal integrierten Lösungen geprägt ist.
Die Auslieferung des CN5000 an erste Kunden beginnt noch in diesem Monat, die breite Verfügbarkeit über alle großen OEMs ist ab dem dritten Quartal 2025 vorgesehen. Für die Zukunft hat Cornelis bereits angekündigt, dass die nächste Chip-Generation ab 2026 auch mit Ethernet-Netzwerken kompatibel sein wird und so die Interoperabilität weiter ausgebaut wird.