Microsoft hat offiziell die Grok-KI-Modelle von Elon Musk in seine Azure-Cloud-Plattform integriert und erweitert damit sein Portfolio im Bereich künstliche Intelligenz erheblich – und schafft zugleich eine unerwartete Allianz in der wettbewerbsintensiven KI-Landschaft.
Wie auf der Entwicklerkonferenz Microsoft Build angekündigt, werden Grok 3 und Grok 3 Mini über die Azure AI Foundry, Microsofts zentrale Plattform für KI-Modellbereitstellung, verfügbar gemacht. Diese Zusammenarbeit vereint die hochmodernen Modelle von xAI mit der unternehmensgerechten Infrastruktur von Azure und bietet Entwicklern Zugang zu den fortschrittlichen Fähigkeiten von Grok in einer sicheren und skalierbaren Umgebung.
Microsoft betreibt die Grok-Modelle auf seiner Azure-Cloud-Infrastruktur und rechnet die Nutzung direkt mit den Kunden ab. Die Preise beginnen bei 3 US-Dollar pro eine Million Eingabetoken und 15 US-Dollar pro eine Million Ausgabetoken. Die Modelle standen zunächst bis Anfang Juni 2025 für einen kostenlosen Test zur Verfügung.
Die Integration unterstreicht Microsofts Engagement für ein offenes, vielfältiges KI-Ökosystem, anstatt sich auf einen einzigen Modellanbieter zu verlassen. Damit wird ein neues, frisches Modell ins Portfolio aufgenommen und das Werkzeugangebot für Entwickler erweitert. Microsoft bietet Kunden nun die Möglichkeit, Versionen der xAI-Modelle direkt von Microsoft gehostet und abgerechnet zu nutzen. Insgesamt stehen inzwischen 1.900 Modelle zur Verfügung, die entweder von Microsoft selbst oder von Partnern gehostet werden.
Anstatt Groks mitunter kontroverse Erfahrung aus X (ehemals Twitter) zu replizieren, bietet Microsoft eine stärker kontrollierte Version innerhalb von Azure an. Diese Varianten verfügen über strengere Inhaltskontrollen, verbesserte Datenintegration und erweiterte Governance-Tools, wodurch sie sich von den direkt über xAI verfügbaren Modellen unterscheiden.
Die Partnerschaft ist bemerkenswert, da Grok für seine durchwachsenen Leistungen kritisiert wurde und Fragen hinsichtlich seiner Eignung für den Unternehmenseinsatz aufwirft. Das Tow Center for Digital Journalism fand kürzlich heraus, dass Grok 3 in 94 % der Fälle ungenaue Nachrichtenquellen generierte.
Die Ankündigung ist besonders bedeutsam angesichts der Partnerschaft von Microsoft mit OpenAI. Musk gründete xAI, das Unternehmen hinter Grok, befindet sich jedoch seit seinem Rückzug aus dem OpenAI-Vorstand Ende der 2010er Jahre in einem Streit mit OpenAI über die Führung des Unternehmens. Ein Rechtsstreit zwischen Musk und OpenAI begann im Februar 2024, als der Milliardär dem Unternehmen vorwarf, von seiner ursprünglichen Mission als Non-Profit-Organisation abgewichen zu sein.