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Norwegens 1,8-Billionen-Dollar-Fonds macht KI für Mitarbeitende zur Pflicht

Nicolai Tangen, CEO des norwegischen Staatsfonds, hat die Nutzung von Künstlicher Intelligenz für alle Mitarbeitenden zur Pflicht erklärt. Wer die Technologie nicht nutzt, wird laut Tangen niemals befördert. Der mit 1,8 Billionen Dollar ausgestattete Fonds, der weltweit 676 Mitarbeitende beschäftigt, verzeichnete im vergangenen Jahr durch den Einsatz von KI eine Effizienzsteigerung von 15 Prozent und erwartet für 2025 weitere 20 Prozent Zuwachs. Zu den wichtigsten eingesetzten KI-Tools zählen Claude, Microsoft Copilot, Perplexity und weitere Anwendungen, die Prozesse, die früher Tage dauerten, nun in Minuten erledigen.
Norwegens 1,8-Billionen-Dollar-Fonds macht KI für Mitarbeitende zur Pflicht

Nicolai Tangen, CEO des norwegischen Staatsfonds, bezieht in Sachen Künstliche Intelligenz eine klare Position: Für die rund 670 Mitarbeitenden des Fonds ist der Einsatz von KI nicht verhandelbar. „Es kann nicht freiwillig sein. Es ist nicht freiwillig, KI zu nutzen oder nicht“, betonte Tangen in einem aktuellen Interview. „Wer sie nicht nutzt, wird niemals befördert. Man bekommt keinen Job“, so Tangen über den mit 1,8 Billionen Dollar ausgestatteten Fonds – den größten der Welt.

Bereits jetzt verzeichnet der Fonds deutliche Effizienzgewinne durch den Einsatz von KI. In einer internen Umfrage berichteten die Mitarbeitenden von einer Effizienzsteigerung um 15 Prozent im vergangenen Jahr. Tangen rechnet damit, dass dieser Wert 2025 auf 20 Prozent steigt und im darauffolgenden Jahr um weitere 20 Prozent zunimmt – was den Fonds gegenüber Wettbewerbern ohne KI-Nutzung potenziell um 50 Prozent vorausbringen könnte.

Die Technologie hat die Abläufe in der gesamten Organisation grundlegend verändert. Aufgaben, die früher Tage dauerten – etwa das Monitoring von Nachrichtenartikeln zu Investments in 16 verschiedenen Sprachen und die strukturierte Aufbereitung dieser Informationen zur Bewertung der Unternehmensverantwortung – lassen sich nun in wenigen Minuten erledigen. Auch bei der Bewertung von Vorstandsvergütungen kommt KI zum Einsatz: Laut Tangen analysiert das System 40- bis 50-seitige Dokumente und entscheidet mit 95-prozentiger Genauigkeit, ob der Fonds zustimmen oder ablehnen sollte.

Der Fonds setzt auf ein breites KI-Toolkit: Claude von Anthropic PBC wird von „100 Prozent der Mitarbeitenden“ genutzt, daneben kommen Microsoft Copilot, Perplexity, Cursor, Open AI Deep Research und Google AI zum Einsatz. Dieser Technologie-Fokus wirkt sich bereits auf die Personalpolitik aus: Tangen kündigte Anfang des Monats an, dass der Fonds in naher Zukunft keine neuen Stellen schaffen werde, sondern stattdessen auf „bessere Effizienz durch mehr Technologieeinsatz“ setze.

Tangens KI-Vorgabe entspricht seiner Vision für die Zukunft des Fonds nach seiner kürzlichen Wiederbestellung als CEO. Seine Rolle sieht er darin, „überall und jederzeit um 1 Prozent besser zu werden“, wobei KI eine zentrale Rolle in dieser Optimierungsstrategie einnimmt. Der Fonds, der weltweit in mehr als 8.500 börsennotierte Unternehmen investiert und etwa 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien hält, nutzt die Technologie, um die Entscheidungsfindung im gesamten Portfolio zu verbessern.

Der norwegische Staatsfonds ist nicht das einzige Unternehmen, das den Einsatz von KI zur Pflicht macht. Auch andere große Organisationen wie Shopify und JPMorgan Chase fordern ihre Mitarbeitenden auf, die Technologie zu nutzen. Bei JPMorgan soll die Zahl der KI-Anwendungsfälle innerhalb eines Jahres von 400 auf 1.000 steigen.

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