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Großbritannien geht voran: Weltweites Verbot von KI-generierten Missbrauchsdarstellungen von Kindern

Das Vereinigte Königreich hat sich als erstes Land weltweit dazu entschlossen, die Erstellung und Verbreitung von KI-generiertem kinderpornografischem Material durch das wegweisende Crime and Policing Bill unter Strafe zu stellen. Das im Februar 2025 eingebrachte und derzeit im Parlament beratene Gesetz richtet sich gegen Personen, die im Besitz von, an der Erstellung oder Verbreitung von KI-Tools beteiligt sind, die speziell zur Erzeugung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern entwickelt wurden. Die Strafverfolgungsbehörden erhalten erweiterte Befugnisse zur Bekämpfung dieser wachsenden Bedrohung, darunter die Möglichkeit, digitale Geräte an britischen Grenzen zu durchsuchen.
Großbritannien geht voran: Weltweites Verbot von KI-generierten Missbrauchsdarstellungen von Kindern

Die britische Regierung hat mit umfassender Gesetzgebung entschieden gegen den Missbrauch künstlicher Intelligenz zur Erstellung von kinderpornografischem Material (CSAM) vorgegangen und damit entscheidende Lücken im bestehenden Recht geschlossen.

Das Crime and Policing Bill, das am 25. Februar 2025 ins Parlament eingebracht wurde, schafft mehrere neue Straftatbestände, die sich gezielt gegen KI-generierte Missbrauchsdarstellungen von Kindern richten. Während die Herstellung oder der Besitz von kinderpornografischem Material im Vereinigten Königreich bereits illegal war, erweitert das neue Gesetz den Schutz, indem es auch den Besitz und die Verbreitung von KI-Modellen unter Strafe stellt, die speziell zur Erzeugung solcher Inhalte optimiert wurden – ebenso wie Anleitungen, die erklären, wie KI zu diesem Zweck eingesetzt werden kann.

Innenministerin Yvette Cooper, die das Gesetz vorstellte, betonte die Dringlichkeit der Regelung und erklärte: „KI bringt Kindesmissbrauch auf ein neues Level“, und dass die Online-Aktivitäten von Tätern oft zu realem Missbrauch führen. Die Internet Watch Foundation (IWF) berichtete, dass sich die Zahl der KI-generierten Missbrauchsbilder von Kindern im Jahr 2024 fast verfünffacht habe; allein in einem einzigen Darknet-Forum wurden während eines einmonatigen Beobachtungszeitraums über 3.000 strafbare Bilder identifiziert.

Das Gesetz enthält mehrere zentrale Bestimmungen: Die Herstellung, der Besitz oder die Verbreitung von KI-Tools, die zur Erzeugung von CSAM entwickelt wurden, werden mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft; der Besitz von KI-„Pädophilen-Handbüchern“, die erklären, wie man mit KI Missbrauchsdarstellungen erstellt, wird verboten; für das Betreiben von Webseiten, die dem Austausch von Missbrauchsdarstellungen dienen, wird ein eigener Straftatbestand geschaffen, der mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann; außerdem erhalten Grenzbeamte neue Befugnisse, Personen zur Entsperrung digitaler Geräte zu zwingen, wenn sie das Vereinigte Königreich betreten oder verlassen.

Kinderschutzexperten begrüßen das Gesetz. Rani Govender, Policy Managerin für Online-Kinderschutz bei der NSPCC, bezeichnete es als „ermutigend, dass die Regierung handelt“, und wies darauf hin, dass der Childline-Dienst regelmäßig von jungen Menschen hört, die durch KI-generierte Bilder von sich schwer belastet werden. Die IWF forderte andere Regierungen weltweit auf, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um international einheitlich gegen die Verbreitung von KI-generiertem Missbrauchsmaterial vorzugehen.

Das Crime and Policing Bill wird derzeit im Parlament beraten. Der Public Bill Committee prüft den Gesetzestext Zeile für Zeile und wird bis Mitte Mai 2025 Bericht an das Unterhaus erstatten. Das Gesetz stellt einen bedeutenden Schritt dar, um rechtliche Rahmenbedingungen an die sich wandelnden Bedrohungen durch künstliche Intelligenz im Bereich der Kriminalität anzupassen.

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