Google Beam stellt eine bedeutende Weiterentwicklung des Project Starline dar, einer mehrjährigen Forschungsinitiative, die erstmals 2021 vorgestellt wurde. Die zentrale Innovation ist ein KI-gestütztes volumetrisches Videomodell, das 2D-Videofeeds in Echtzeit in realistische 3D-Darstellungen umwandelt. Dadurch entsteht ein Präsenzgefühl, das es Teilnehmern ermöglicht, Blickkontakt herzustellen, subtile Signale zu erkennen und ein Verständnis aufzubauen, als säßen sie tatsächlich gemeinsam im selben Raum.
Die Technologie kombiniert fortschrittliche Hard- und Software, darunter ein Array aus sechs Kameras und ein spezielles Light-Field-Display. Die Kameras sind aus unterschiedlichen Winkeln auf den Nutzer gerichtet und nehmen Videos auf, die ein KI-Modell in eine 3D-Darstellung umwandelt. Laut Google erreicht Beam eine nahezu perfekte, millimetergenaue Kopfverfolgung sowie Videostreaming mit 60 Bildern pro Sekunde. Dank Googles neuesten Durchbrüchen in KI, 3D-Bildgebung und Light-Field-Rendering bringt Beam die Tiefe und Realitätsnähe persönlicher Meetings in virtuelle Gespräche – ganz ohne Headset oder aufwendige Installation.
Durch die Integration mit Google Meet bietet Beam außerdem KI-gestützte Echtzeit-Sprachübersetzung, die Stimme, Tonfall und Ausdrucksweise des ursprünglichen Sprechers beibehält. Die Plattform wird ab 2025 für „Early Adopters“ wie Deloitte, Salesforce, Citadel, NEC und Duolingo über die Partnerschaft mit HP verfügbar sein. Zum Start wird Beam mit Google Meet und anderen gängigen Videokonferenzdiensten wie Zoom kompatibel sein.
Erste Anwender testen die Technologie bereits. Deloitte beschreibt Beam als „nicht nur einen technischen Durchbruch, sondern einen bedeutenden Wandel darin, wie Menschen im digitalen Zeitalter Beziehungen aufbauen“. Preise wurden bislang nicht genannt, doch Branchenvergleiche deuten auf Unternehmenskonditionen hin – das vergleichbare Project Ghost von Logitech wurde je nach Konfiguration mit 15.000 bis 20.000 US-Dollar pro Booth veranschlagt.
Google arbeitet mit führenden Partnern wie Zoom und HP daran, Beam für Unternehmen bereitzustellen. Die ersten Google-Beam-Geräte von HP werden im Juni auf der InfoComm vorgestellt und sollen noch in diesem Jahr an ausgewählte Kunden ausgeliefert werden. Zudem kooperiert Google mit Channel-Partnern wie Diversified und AVI-SPL, um die Technologie weltweit in Unternehmen und Organisationen zu bringen.