OpenAI plant, den Anteil der Umsätze, die an Microsoft – den größten Investor und strategischen Partner – fließen, bis zum Ende dieses Jahrzehnts deutlich zu reduzieren.
Wie aus Finanzunterlagen hervorgeht, die The Information einsehen konnte, teilt OpenAI derzeit 20 % seines Bruttoumsatzes mit Microsoft. Investoren wurden jedoch darüber informiert, dass dieser Anteil bis 2030 auf etwa 10 % sinken soll. Diese Entwicklung fällt zusammen mit umfassenderen Veränderungen bei dem KI-Unternehmen, das kürzlich seine Restrukturierungsstrategie angepasst hat.
Anfang des Monats gab OpenAI bekannt, die Pläne zur Trennung von Non-Profit- und For-Profit-Bereich aufzugeben. Stattdessen wird die gewinnorientierte Sparte in eine Public Benefit Corporation (PBC) umgewandelt, bleibt aber weiterhin unter Kontrolle der gemeinnützigen Muttergesellschaft. Diese Entscheidung folgte Gesprächen mit den Generalstaatsanwälten von Kalifornien und Delaware sowie Rückmeldungen von zivilgesellschaftlichen Akteuren.
„OpenAI wurde als Non-Profit gegründet, ist heute eine Non-Profit-Organisation, die das For-Profit-Geschäft überwacht und kontrolliert, und wird auch künftig eine Non-Profit-Organisation bleiben, die das For-Profit-Geschäft überwacht und kontrolliert. Das wird sich nicht ändern“, erklärte CEO Sam Altman in einem aktuellen Blogbeitrag.
Die Partnerschaft zwischen OpenAI und Microsoft, die 2019 begann, ist für die KI-Strategien beider Unternehmen von zentraler Bedeutung. Microsoft hat mehr als 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und hält derzeit einen Vertrag, der bis 2030 läuft. Dieser umfasst gegenseitige Umsatzbeteiligungen, Nutzungsrechte an OpenAIs geistigem Eigentum für Produkte wie Copilot sowie Exklusivität für OpenAIs APIs auf Azure.
Das Verhältnis der beiden Unternehmen scheint sich jedoch zu verändern. Microsoft gilt laut Berichten als wichtiger Bremser bei der Genehmigung der neuen Unternehmensstruktur von OpenAI, da der Konzern sicherstellen will, dass seine beträchtliche Investition ausreichend geschützt bleibt. Laut Financial Times laufen „harte Verhandlungen“: Microsoft könnte bereit sein, einen Teil seiner Anteile abzugeben, wenn im Gegenzug der Zugang zu OpenAIs Technologie über das bisherige Vertragsende 2030 hinaus verlängert wird.
Das Ergebnis dieser Verhandlungen könnte entscheidenden Einfluss auf die Zukunft beider Unternehmen im zunehmend umkämpften KI-Markt haben – insbesondere, da Konkurrenten wie Anthropic und Elon Musks xAI ähnliche Public-Benefit-Strukturen eingeführt und Milliarden an Finanzierung eingesammelt haben.