OpenAI hat seine Position als Schwergewicht der KI-Branche gefestigt und bekannt gegeben, dass das Unternehmen im Juni 2025 einen jährlich wiederkehrenden Umsatz (ARR) von 10 Milliarden US-Dollar erreicht hat – fast eine Verdopplung gegenüber den 5,5 Milliarden US-Dollar im Dezember 2024.
Dieser kometenhafte Aufstieg erfolgte weniger als drei Jahre nach der Einführung von ChatGPT, das OpenAI von einer forschungsorientierten Organisation zu einem kommerziellen Kraftpaket transformierte. Die Umsatzangabe umfasst Erlöse aus Verbraucherprodukten, ChatGPT-Unternehmenslösungen und der Programmierschnittstelle (API), schließt jedoch explizit Lizenzeinnahmen von Microsoft sowie große Einmalgeschäfte aus.
Trotz des beeindruckenden Wachstums geht die Expansion von OpenAI mit erheblichen Kosten einher. Das in San Francisco ansässige Start-up meldete für 2024 Verluste von rund 5 Milliarden US-Dollar, da weiterhin massiv in Infrastruktur, Talentgewinnung und Modellentwicklung investiert wird. Diese Investitionen scheinen sich jedoch auszuzahlen, da die Nutzerbasis des Unternehmens sowohl im Verbraucher- als auch im Unternehmenssegment rasant wächst.
Im Unternehmensbereich gab OpenAI kürzlich bekannt, dass die Zahl der zahlenden Geschäftskunden über die Angebote ChatGPT Enterprise, Team und Edu auf 3 Millionen gestiegen ist – ein Zuwachs von 50 % gegenüber den 2 Millionen im Februar 2025. Große Konzerne wie Lowe’s, Morgan Stanley und Uber setzen bereits auf die Business-Tools von OpenAI, wobei das Unternehmen wöchentlich etwa neun neue Unternehmenskunden gewinnt. Zur weiteren Attraktivitätssteigerung für Geschäftskunden hat OpenAI kürzlich neue Funktionen eingeführt, darunter „Connectors“ zur Integration mit Drittanbieter-Tools wie Google Drive und SharePoint sowie einen „Record Mode“ für Meeting-Transkription und Zusammenfassungen.
Mit Blick auf die Zukunft hat sich OpenAI ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis Ende 2025 soll der Umsatz auf 12,7 Milliarden US-Dollar steigen, bis 2029 sogar auf beeindruckende 125 Milliarden US-Dollar – dann will das Unternehmen auch den Sprung in die Profitabilität schaffen. Diese Wachstumsstrategie setzt nicht nur auf die Erweiterung bestehender Angebote, sondern auch auf die Entwicklung neuer Umsatzquellen, insbesondere durch KI-Agenten und Produkte, die es heute noch nicht gibt.
Mit 500 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern (Stand: März 2025) und einer kürzlichen Finanzierungsrunde über 40 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen mit rund 300 Milliarden US-Dollar bewertete, bleibt OpenAI seinen Wettbewerbern im sich rasant entwickelnden KI-Markt weiterhin einen Schritt voraus. Dennoch steht das Unternehmen vor Herausforderungen, da es das rasante Wachstum mit hohen Betriebskosten und zunehmendem Wettbewerb durch Rivalen wie Anthropic, Google DeepMind und Mistral in Einklang bringen muss.