Das Institute for Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) der Stanford University hat seinen KI-Index-Bericht 2025 veröffentlicht und bietet darin eine umfassende Analyse des globalen Status und der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz.
Der Bericht, der von einem interdisziplinären Lenkungsausschuss aus Experten aus Wissenschaft und Industrie geleitet wird, zeigt, dass die Unternehmensinvestitionen in KI im Jahr 2024 auf 252,3 Milliarden US-Dollar gestiegen sind. Die privaten Investitionen legten um 44,5 % zu, Fusionen und Übernahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 12,1 %. Die USA dominierten mit privaten KI-Investitionen in Höhe von 109,1 Milliarden US-Dollar – fast zwölfmal so viel wie China mit 9,3 Milliarden US-Dollar und 24-mal so viel wie das Vereinigte Königreich mit 4,5 Milliarden US-Dollar. Besonders deutlich wird der Abstand im Bereich der generativen KI: Hier übertrafen die US-Investitionen die kombinierten Summen von China, der EU und Großbritannien um 25,4 Milliarden US-Dollar.
Auch die geschäftliche Nutzung von KI hat deutlich zugenommen: 2024 gaben 78 % der Unternehmen an, KI einzusetzen – ein starker Anstieg gegenüber 55 % im Jahr 2023. Ebenso hat sich der Anteil der Befragten, die generative KI in mindestens einer Geschäftsfunktion nutzen, mehr als verdoppelt – von 33 % im Jahr 2023 auf 71 % im vergangenen Jahr.
Der Bericht hebt zudem dramatische Verbesserungen der KI-Fähigkeiten hervor. Neue, 2023 eingeführte Benchmarks verzeichneten innerhalb nur eines Jahres Leistungssteigerungen von 18,8 bis 67,3 Prozentpunkten. KI-Systeme erzielten große Fortschritte bei der Generierung hochwertiger Videos, und in bestimmten Bereichen übertrafen Sprachmodell-Agenten sogar Menschen bei Programmieraufgaben.
Auch politisch tut sich viel: US-Bundesbehörden führten 2024 insgesamt 59 KI-bezogene Regulierungen ein – mehr als doppelt so viele wie 2023. Weltweit stiegen die Erwähnungen von KI in Gesetzgebungsverfahren seit 2023 in 75 Ländern um 21,3 %, was einer Verneunfachung seit 2016 entspricht. Auch Regierungen investieren massiv: China legte einen Halbleiterfonds über 47,5 Milliarden US-Dollar auf, Frankreich verpflichtete sich zu Investitionen von 109 Milliarden Euro in KI- und Digitalprojekte, und Saudi-Arabien startete ein KI-Entwicklungsprogramm im Umfang von 100 Milliarden US-Dollar.
Im Bildungsbereich bieten inzwischen zwei Drittel aller Länder Informatikunterricht in der Schule an oder planen dies – doppelt so viele wie 2019. Afrika und Lateinamerika verzeichnen hierbei die größten Fortschritte. Dennoch bleibt der Zugang in vielen Regionen aufgrund grundlegender Infrastrukturlücken wie fehlender Stromversorgung eingeschränkt.