In einem strategischen Schritt zur Stärkung seiner Position im KI-Wettlauf bereitet Apple erstmals die Öffnung seiner KI-Modelle für Drittentwickler vor. Wie mehrere mit den Plänen vertraute Quellen berichten, wird das Unternehmen diese Initiative auf der Worldwide Developers Conference am 9. Juni ankündigen.
Der in Cupertino ansässige Technologiekonzern entwickelt ein umfassendes Software Development Kit sowie zugehörige Frameworks, die es Entwicklern ermöglichen, neue KI-basierte Anwendungen mit den großen Sprachmodellen zu erstellen, die derzeit Apple Intelligence antreiben. Dies stellt eine bedeutende Weiterentwicklung in Apples KI-Strategie dar, die Entwicklern bislang nur die Integration ausgewählter, benutzerorientierter Tools wie Writing Tools, Genmoji und Image Playground erlaubte.
Zunächst wird Apple den Zugang auf kleinere, geräteinterne KI-Modelle beschränken und nicht auf die leistungsstärkeren Cloud-basierten Versionen. Dieser Ansatz entspricht Apples Philosophie, Datenschutz an erste Stelle zu setzen, bietet Entwicklern aber dennoch relevante KI-Funktionen zur Verbesserung ihrer Anwendungen.
Das Timing ist für Apple entscheidend, da Wettbewerber im KI-Bereich aufgeholt haben. Samsung hat Googles Gemini in seine Galaxy-Geräte integriert, während Google sein KI-Angebot im gesamten Produkt-Ökosystem weiter ausbaut. Durch die Öffnung der eigenen Modelle für Entwickler will Apple Innovationen anstoßen, die die eigenen Geräte für Verbraucher attraktiver machen – insbesondere für jene, die zunehmend Wert auf KI-Funktionen legen.
Apple Intelligence, eingeführt im Jahr 2024, hatte mit Herausforderungen wie verzögerten Funktionen und Genauigkeitsproblemen bei Features wie Benachrichtigungszusammenfassungen zu kämpfen. Das Unternehmen hat bereits die Sprachunterstützung erweitert und Apple Intelligence im März 2025 auf Vision Pro gebracht. Der Zugang für Entwickler könnte die Verbreitung und den Nutzen jedoch deutlich beschleunigen.
Für Entwickler eröffnet das neue SDK die Möglichkeit, anspruchsvollere Anwendungen mit nativen KI-Fähigkeiten zu entwickeln und so potenziell eine neue Wachstumswelle im App Store auszulösen. Der Schritt erfolgt zudem vor dem Hintergrund regulatorischen Drucks auf Apples App-Store-Richtlinien, wodurch die Unterstützung der Entwicklergemeinschaft für das Unternehmen immer wertvoller wird.