Apple läutet mit der Einführung von 'Liquid Glass' eine neue Ära im Softwaredesign ein. Das umfassende visuelle Redesign wurde am 9. Juni auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) 2025 vorgestellt.
Das neue Erscheinungsbild stellt die bedeutendste Interface-Änderung von Apple seit über zehn Jahren dar und löst die von Ex-Designchef Jony Ive mit iOS 7 im Jahr 2013 eingeführte Flat-Design-Sprache ab. Liquid Glass bringt eine transluzente, reflektierende Ästhetik auf alle Apple-Plattformen und sorgt so für ein einheitlicheres Nutzererlebnis über verschiedene Geräte hinweg, ohne die individuellen Charakteristika der jeweiligen Plattformen zu verlieren.
Inspiriert von der Tiefe und Dimensionalität von visionOS (dem Betriebssystem der Apple Vision Pro) bietet Liquid Glass Interface-Elemente, die sich wie echtes Glas verhalten – mit Transparenz, Reflexionen und subtilen Lichteffekten. Laut Alan Dye, Apples Vice President of Human Interface Design, „reflektiert und bricht das neue Material seine Umgebung und transformiert sich dynamisch, um Inhalte stärker in den Fokus zu rücken.“
Das Redesign erstreckt sich auf sämtliche Bereiche der Benutzeroberfläche – von Buttons und Menüs bis hin zu App-Icons und Widgets. Die Kamera-App wurde mit einem übersichtlicheren, intuitiveren Layout vereinfacht, während System-Apps wie Fotos nun schwebende Menüs und Navigationsleisten mit transluzentem Design aufweisen. Das neue Erscheinungsbild beinhaltet zudem dezente Lichteffekte, die auf Bewegungen des Geräts reagieren und laut Apple „ein lebendigeres Nutzungserlebnis“ schaffen.
Bemerkenswert ist auch die Umstellung der Software-Namensgebung: Apple verabschiedet sich von klassischen Versionsnummern und setzt künftig auf ein jahresbasiertes System. iOS 26 (statt iOS 19) wird die Plattform für den Zeitraum von September 2025 bis September 2026 sein, alle weiteren Betriebssysteme folgen diesem Muster: iPadOS 26, macOS Tahoe 26, watchOS 26 und tvOS 26.
Während das visuelle Redesign im Mittelpunkt stand, kündigte Apple auch Neuerungen für Apple Intelligence, die hauseigene KI-Plattform, an. Zu den neuen Funktionen zählen verbesserte Übersetzungsmöglichkeiten, KI-gestütztes Batteriemanagement und eine optimierte Kurzbefehle-App. Entwickler erhalten mit dem neuen Foundation Models-Framework Zugriff auf On-Device-KI-Modelle, sodass Drittanbieter-Apps künftig die Apple-Intelligence-Funktionen nutzen können.