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Baidu setzt auf Open Source, während der KI-Wettbewerb zunimmt

Der chinesische Technologiekonzern Baidu hat angekündigt, sein KI-Modell der nächsten Generation, Ernie, bis zum 30. Juni 2025 als Open Source bereitzustellen – ein bedeutender Strategiewechsel für das Unternehmen. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund eines verschärften Wettbewerbs auf dem chinesischen KI-Markt, insbesondere durch Start-ups wie DeepSeek, die vergleichbare Leistungen zu führenden US-Modellen zu geringeren Kosten bieten. Zudem wird Baidu seinen KI-Chatbot Ernie Bot ab dem 1. April kostenlos anbieten und damit das Premium-Abonnementmodell aufgeben, um Marktanteile zu gewinnen.
Baidu setzt auf Open Source, während der KI-Wettbewerb zunimmt

In einer bedeutenden strategischen Kehrtwende hat der chinesische Suchmaschinengigant Baidu angekündigt, sein nächstes KI-Modell, Ernie 4.5, ab dem 30. Juni 2025 als Open Source zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung stellt einen deutlichen Bruch mit der bisherigen Haltung von CEO Robin Li dar, der bislang geschlossene Modelle als einzigen gangbaren Weg für die KI-Entwicklung sah.

Der Strategiewechsel erfolgt vor dem Hintergrund eines verschärften Wettbewerbs im chinesischen KI-Sektor, insbesondere seit dem Aufstieg von DeepSeek. Das Start-up bietet Open-Source-KI-Modelle an, deren Leistung Berichten zufolge mit US-Systemen wie den fortschrittlichen Angeboten von OpenAI vergleichbar ist, jedoch bei deutlich geringeren Betriebskosten. DeepSeeks Modelle haben nicht nur den heimischen Markt aufgemischt, sondern auch US-amerikanische KI-Unternehmen und Investoren verunsichert.

Baidu wird zudem seinen KI-Chatbot Ernie Bot ab dem 1. April 2025 vollständig kostenlos anbieten – etwa 18 Monate nach der Einführung kostenpflichtiger Premium-Versionen. Auch die Deep Search-Funktion des Unternehmens, die mit erweiterten logischen Fähigkeiten und Expertenantworten aufwartet, wird im April kostenlos starten. Mit diesen Maßnahmen möchte Baidu die Verbreitung seiner Produkte steigern, nachdem das Unternehmen trotz seiner Vorreiterrolle im Bereich generativer KI in China bislang keinen breiten Durchbruch erzielen konnte.

Laut Daten des KI-Produkttrackers Aicpb.com aus dem Januar 2025 führt ByteDances Doubao-Chatbot mit 78,6 Millionen aktiven monatlichen Nutzern den chinesischen Markt an, gefolgt von DeepSeek mit 33,7 Millionen. Ernie Bot hinkt mit lediglich 13 Millionen Nutzern deutlich hinterher. Dieser Wettbewerbsdruck hat Baidu zu seinem strategischen Kurswechsel veranlasst.

Im März 2025 brachte Baidu zwei neue KI-Modelle auf den Markt: Ernie 4.5 sowie Ernie X1, ein spezialisiertes Modell für logisches Schlussfolgern. Das Unternehmen gibt an, dass Ernie X1 „eine Leistung auf Augenhöhe mit DeepSeek R1 bei nur halb so hohen Kosten“ biete, während Ernie 4.5 verbesserte multimodale Fähigkeiten für die Verarbeitung von Text, Video, Bildern und Audio aufweise.

Für die zweite Jahreshälfte 2025 plant Baidu zudem die Veröffentlichung eines noch fortschrittlicheren Modells: Ernie 5. Bei einer Veranstaltung in Dubai räumte CEO Li ein, dass Open Source die Verbreitung von KI beschleunigen könne: „Wenn man Dinge öffnet, werden viele Menschen neugierig genug sein, es auszuprobieren. Das hilft, die Technologie viel schneller zu verbreiten.“

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