Ambiq Micro, ein Pionier im Bereich ultra-niedrigenergie Halbleitertechnologie, hat offiziell einen Antrag auf einen Börsengang an der New York Stock Exchange unter dem Tickersymbol 'AMBQ' eingereicht und reiht sich damit in die Welle KI-fokussierter Chip-Designer ein, die vom explosionsartigen Wachstum der Branche profitieren wollen.
Das 2010 gegründete und in Austin, Texas, ansässige Unternehmen meldete für 2024 einen Anstieg des Nettoumsatzes um 16,1 % auf 76,1 Millionen US-Dollar und konnte gleichzeitig den Nettoverlust von 50,3 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 39,7 Millionen US-Dollar verringern. Die Erlöse aus dem Börsengang, die laut SEC-Unterlagen bis zu 75 Millionen US-Dollar betragen könnten, sollen für allgemeine Unternehmenszwecke wie Betriebskapital, Vertriebs- und Marketingaktivitäten sowie Produktentwicklung verwendet werden.
Ambiqs Wettbewerbsvorteil liegt in der proprietären Subthreshold Power Optimized Technology (SPOT)-Plattform, die den Energieverbrauch von Halbleiterchips drastisch reduziert. Diese Technologie ermöglicht KI-Verarbeitung direkt am Edge – also auf den Geräten selbst statt in Cloud-Rechenzentren – und verlängert die Batterielaufzeit von Tagen auf Monate oder sogar Jahre. Die Lösungen des Unternehmens umfassen Systems-on-Chip (SoCs) und Software, die On-Chip-KI-Verarbeitung, allgemeines Computing, Sensorik, Sicherheit und drahtlose Konnektivität für batteriebetriebene Geräte ermöglichen.
Bis Anfang 2025 hat das Unternehmen bereits über 270 Millionen Geräte ausgeliefert, wobei mehr als 40 % der 42 Millionen im Jahr 2024 ausgelieferten Einheiten KI-Algorithmen ausführen. Ambiqs ultra-niedrigenergie Chips sind besonders wertvoll für Wearables, IoT-Geräte und andere Anwendungen, bei denen Energieeffizienz entscheidend ist. Zu den Kunden zählen große Technologiekonzerne wie Google und Huawei.
Ambiqs Börsengang erfolgt zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt, da der globale Markt für KI-Chips ein beispielloses Wachstum erlebt. Branchenanalysten prognostizieren, dass der Markt 2025 ein Volumen von 166,9 Milliarden US-Dollar erreichen und bis 2029 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von über 20 % wachsen wird. Besonders vielversprechend ist das Segment Edge-KI, auf das sich Ambiq spezialisiert hat: Hier wird ein Wachstum von 20,78 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 66,47 Milliarden US-Dollar bis 2030 erwartet.
Zwar steht Ambiq im Wettbewerb mit großen Halbleiterherstellern und ist durch die Abhängigkeit von wenigen Großkunden einem Konzentrationsrisiko ausgesetzt, doch die Fokussierung auf ultra-niedrigenergie KI-Chips verschafft dem Unternehmen eine starke Position im schnell wachsenden Markt für energieeffiziente Edge-Computing-Lösungen. BofA Securities und UBS fungieren als federführende Konsortialbanken bei der Emission.