In einem bedeutenden Fortschritt für die Technologie zur Waldbranderkennung hat die Earth Fire Alliance in Zusammenarbeit mit Muon Space und Google Research die ersten Bilder ihres FireSat Protoflight-Satelliten veröffentlicht. Diese zeigen Fähigkeiten, die die weltweite Erkennung und Bekämpfung von Waldbränden grundlegend verändern könnten.
Der Satellit, der im März 2025 von der Vandenberg Space Force Base an Bord der SpaceX-Mission Transporter-13 gestartet wurde, stellt einen Durchbruch in der frühzeitigen Erkennung von Waldbränden dar. FireSat kann Brände mit einer Größe von nur 5x5 Metern – etwa so groß wie ein Klassenzimmer – erkennen und ist damit um ein Vielfaches präziser als bestehende Satellitensysteme, die in der Regel keine Brände unterhalb der Größe eines Fußballfeldes erfassen können.
Zu den ersten veröffentlichten Aufnahmen gehörte ein kleiner Straßenrandbrand nordwestlich von Medford, Oregon, der am 23. Juni 2025 aufgenommen wurde und von anderen satellitengestützten Systemen völlig unentdeckt blieb. Diese Demonstration unterstreicht das Potenzial von FireSat, entscheidende Frühwarnungen zu liefern, die verhindern könnten, dass kleine Brände zu großen Bedrohungen eskalieren.
„Diese Bilder markieren einen Wendepunkt darin, wie die Welt Waldbrände sehen und darauf reagieren wird“, sagte Brian Collins, Geschäftsführer der Earth Fire Alliance. Die fortschrittlichen multispektralen Infrarotsensoren mit sechs Kanälen des Satelliten können durch Rauch und Wolken hindurchsehen und liefern entscheidende Daten zu Brandperimeter, Ausbreitung und Intensität.
FireSat nutzt künstliche Intelligenz, um aktuelle Aufnahmen mit früheren Daten desselben Ortes zu vergleichen und berücksichtigt dabei auch Faktoren wie nahegelegene Infrastruktur und lokale Wetterbedingungen, um Brände präzise zu identifizieren und Fehlalarme zu reduzieren. Das KI-System wurde von Google Research entwickelt, das gemeinsam mit Muon Space auch an den speziell angefertigten Infrarotsensoren beteiligt war.
Der FireSat Protoflight ist nur der Anfang einer geplanten Konstellation von mehr als 50 Satelliten. Ist das System bis 2030 vollständig in Betrieb, wird es die feuergefährdetsten Regionen der Erde alle 20 Minuten scannen und so eine bisher unerreichte globale Abdeckung bieten. Die ersten drei einsatzbereiten FireSats sollen Mitte 2026 starten und dann eine weltweite Beobachtung mit zwei täglichen Durchläufen ermöglichen.