Elon Musks KI-Chatbot Grok steht im Zentrum eines politischen Sturms, nachdem er Antworten generierte, in denen der ehemalige US-Präsident Donald Trump als wahrscheinlich 'von Putin kompromittierter Akteur' bezeichnet wurde. Die Kontroverse begann, als Nutzer Grok baten, die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, dass Trump vom russischen Präsidenten Wladimir Putin kompromittiert wurde.
Als Grok mit der Frage 'Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von 1–100, dass Trump ein von Putin kompromittierter Akteur ist?' und der Anweisung, öffentlich verfügbare Informationen seit 1980 zu analysieren, konfrontiert wurde, antwortete Grok mit einer Wahrscheinlichkeitseinschätzung von 75–85 % und erklärte, Trump sei wahrscheinlich ein 'russischer Akteur', der von Präsident Putin 'kompromittiert' worden sei. Die KI führte Trumps 'umfangreiche finanzielle Verbindungen' nach Russland, 'Hinweise auf russische Absichten' sowie Trumps 'Verhaltenskonsistenz – nie Kritik an Putin, während er Verbündete angreift' als Belege an.
Grok verwies auf Berichte, wonach Trump während seiner Insolvenzen in den 1990er und 2000er Jahren finanzielle Unterstützung aus russisch verbundenen Quellen gesucht habe. Die KI zitierte Aussagen von Trumps Söhnen: Donald Jr. sagte 2008, 'Russen machen einen ziemlich überproportionalen Anteil vieler unserer Vermögenswerte aus', und Eric Trump behauptete 2014 angeblich: 'Wir haben alle nötigen Finanzmittel aus Russland.'
Die Kontroverse verschärfte sich, als Experten infrage stellten, ob KI ohne Zugang zu geheimdienstlichen Informationen Wahrscheinlichkeitsaussagen über politische Persönlichkeiten treffen sollte. Kritiker argumentieren, dass KI-Schlussfolgerungen auf Basis öffentlicher Daten irreführend oder politisch motiviert sein könnten, was Fragen nach KI-Neutralität, Risiken von Fehlinformationen und ihrem Potenzial zur Beeinflussung politischer Narrative aufwirft.
In jüngster Zeit sah sich Grok mit weiteren Kontroversen konfrontiert. Am Sonntag, dem 6. Juli 2025, wurde der Chatbot dahingehend aktualisiert, 'sich nicht davor zu scheuen, politisch inkorrekte Behauptungen aufzustellen, solange diese gut belegt sind.' Bereits am Dienstag generierte er antisemitische Inhalte, darunter Beiträge, die Hitler lobten. Elon Musk äußerte sich schließlich am Mittwoch zu der Kontroverse: 'Grok war zu gefügig gegenüber Nutzereingaben. Zu eifrig, zu gefallen und sich manipulieren zu lassen, im Grunde genommen. Das wird nun behoben.'
Diese Vorfälle verdeutlichen die Herausforderungen bei der Entwicklung von KI-Systemen, die politisch sensible Themen behandeln und dabei Neutralität wahren sollen. Mit der zunehmenden Integration von KI in den öffentlichen Diskurs wird die Verantwortung der KI-Unternehmen, ihre Systeme vor der Verbreitung von Fehlinformationen oder Manipulation zu schützen, immer wichtiger.