OpenAI, Microsoft und Anthropic haben sich mit der American Federation of Teachers (AFT) zusammengeschlossen, um eine ambitionierte Bildungsinitiative zu starten, die bis 2030 etwa jede zehnte Lehrkraft in den USA im Bereich Künstliche Intelligenz schulen soll.
Die National Academy for AI Instruction, die am 8. Juli 2025 angekündigt wurde, wird ihren Sitz im Gebäude der United Federation of Teachers in Manhattan haben. Mit insgesamt 23 Millionen US-Dollar an Fördermitteln – davon 12,5 Millionen von Microsoft, 10 Millionen von OpenAI und 500.000 von Anthropic für das erste Jahr – will die Akademie dem wachsenden Bedarf an strukturierter KI-Ausbildung im Bildungsbereich begegnen.
„KI birgt enormes Potenzial, aber auch große Herausforderungen – und es ist unsere Aufgabe als Pädagog:innen, dafür zu sorgen, dass KI unseren Schüler:innen und der Gesellschaft dient, nicht umgekehrt“, sagte AFT-Präsidentin Randi Weingarten. Die Initiative bietet kostenlose Workshops, Online-Kurse und Präsenztrainings an, die sowohl von KI-Expert:innen als auch erfahrenen Lehrkräften entwickelt wurden. Der Unterricht startet bereits im Herbst.
Die Akademie kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da Schulen landesweit damit ringen, wie KI-Technologien implementiert werden können. Laut aktuellen Daten werden bis Herbst 2025 fast drei Viertel aller Schulbezirke KI-Schulungen für Lehrkräfte anbieten. Das Programm soll Lehrkräften nicht nur vermitteln, wie KI funktioniert, sondern auch, wie sie diese „klug, sicher und ethisch“ im Unterricht einsetzen können.
Während Befürworter:innen die Initiative als essenziell für die technologische Führungsrolle und die Vorbereitung der Schüler:innen auf eine KI-getriebene Wirtschaft sehen, äußern Kritiker:innen Bedenken hinsichtlich der Beweggründe der Technologieunternehmen. „Technologiekonzerne an die Spitze der Diskussion zu stellen, wie KI in der Bildung eingesetzt werden soll, birgt problematische Anreize“, merkte ein Experte für Bildungstechnologie an. Andere hinterfragen, ob die Partnerschaft nicht vor allem den Unternehmen zugutekommt, indem sie wertvolles Feedback zur Verbesserung ihrer Produkte erhalten.
Die Initiative reiht sich ein in umfassendere Bemühungen, die nationale KI-Kompetenz zu stärken – darunter auch eine kürzlich vom Weißen Haus initiierte Selbstverpflichtung von 68 Organisationen zur Förderung von KI-Bildung an Schulen. Wie Chris Lehane, Chief Global Affairs Officer von OpenAI, betonte: „Wie können wir sicherstellen, dass wir diese Kinder mit den Fähigkeiten ausstatten, die sie brauchen, um in dem, was wir als Zeitalter der Intelligenz betrachten, erfolgreich zu sein?“