Das neu veröffentlichte Marey-Modell von Moonvalley stellt einen bedeutenden Fortschritt in der KI-basierten Videotechnologie dar und richtet sich gezielt an die Bedürfnisse professioneller Filmemacher und Designer.
Was Marey besonders macht, ist die Fähigkeit, Skizzen in Kombination mit Texteingaben in physikalisch korrekte Videos zu verwandeln, die realistische Bewegungen und Interaktionen mit der Umgebung aufweisen. Objekte bewegen sich mit glaubhaftem Gewicht, Momentum und Timing, das den Gesetzen der realen Physik folgt – so wirkt jedes Bild, als wäre es gefilmt und nicht generiert. Das System erzeugt hochwertige 5-Sekunden-Clips in 1080p-Auflösung und mit 24 Bildern pro Sekunde und erfüllt damit Branchenstandards für professionelle Videoproduktion.
Visuelle Eingaben ermöglichen es Künstlern, dem Modell spezifischere und nuanciertere Anweisungen zu geben. Marey reagiert nicht nur auf Text, sondern auch auf Storyboards, Skizzen, Fotos und Videoclips – ein entscheidendes Feature für visuell denkende Kreative, das Filmemachern die präzise Kontrolle bietet, die sie benötigen. Dieses auf Storyboards und Skizzen basierende Eingabesystem macht das Tool für Profis intuitiver als rein textbasierte Systeme und reagiert besser auf konditionierende Eingaben wie Zeichnungen oder Bewegungsreferenzen.
Im Gegensatz zu vielen anderen KI-Videogeneratoren wurde Marey ausschließlich mit lizenziertem Material trainiert, darunter B-Roll von unabhängigen Filmemachern und Archivmaterial, das durch Partnerschaften mit Plattformen wie Vimeo gesichert wurde. Damit ist es eines der ersten kommerziell sicheren KI-Videosysteme für Produktionsumgebungen und reduziert das Risiko von Urheberrechtsstreitigkeiten – ein wachsendes Problem in Hollywood nach Klagen großer Studios.
Moonvalley-CEO Naeem Talukdar demonstrierte, wie Marey sowohl in der Vor- als auch in der Nachproduktion eingesetzt werden kann – sei es, um Szenen vor dem Dreh zu testen oder Kamerawinkel im Nachhinein anzupassen. Das Modell verfügt über ein Verständnis der physischen Welt, das es ihm ermöglicht, Bewegungen realitätsgetreu nachzuahmen. So kann beispielsweise ein Video von einem Bison, der durch die Prärie sprintet, in einen Cadillac übersetzt werden, der durch dieselbe Landschaft rast – wobei Gras und Erde realistisch auf die Bewegung des Autos reagieren.
Während viele KI-Modelle nur promptbasierte Generierung mit wenig Nachbearbeitungsmöglichkeiten bieten, verfolgt Marey laut Moonvalley einen "hybriden Filmemacher-Ansatz". Es ermöglicht präzise Kamerasteuerung, 3D-bewusste Szenenmanipulation, bearbeitbare Aufnahmen nach der Generierung sowie speziell für Vorvisualisierung, Storyboarding und B-Roll-Generierung entwickelte Werkzeuge.
Für unabhängige Filmemacher ist Mareys größter Vorteil die Demokratisierung des Zugangs zu erstklassigen KI-Storytelling-Tools – besonders für Kreative, die sich vom traditionellen Filmemachen lange ausgeschlossen fühlten. "Zu Hause mussten wir um Erlaubnis bitten, um unsere Geschichten zu erzählen", sagt Filmemacher Ángel Manuel Soto. "KI gibt dir die Möglichkeit, es zu deinen eigenen Bedingungen zu tun, ohne deine Träume aufgeben zu müssen, nur weil jemand die Finanzierung verweigert hat."
Während Moonvalley Marey weiterentwickelt, plant das Unternehmen in den kommenden Monaten neue Steuerungsmöglichkeiten wie Lichtsetzung, komplexe Objekttrajektorien und Charakterbibliotheken einzuführen. Diese Technologie könnte die Prozesse der Vorproduktion grundlegend verändern, indem sie Kreativen ermöglicht, Konzepte mit physikalisch korrekter Bewegung schnell zu visualisieren – und so erheblich Zeit und Ressourcen spart.