Das Stargate-Projekt, eine vielbeachtete Zusammenarbeit zwischen OpenAI, SoftBank und Oracle, die im Januar 2025 angekündigt wurde, passt seine kurzfristigen Ziele angesichts von Umsetzungsproblemen an.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 21. Juli konzentrieren sich die Partner nun darauf, bis Jahresende ein bescheidenes Rechenzentrum in Ohio zu errichten – eine deutliche Reduzierung gegenüber der ursprünglichen, groß angelegten Vision. Als Präsident Donald Trump im Januar Tech-Führungskräfte ins Weiße Haus lud, wurde Stargate als 500-Milliarden-Dollar-Investition vorgestellt, die über 100.000 Arbeitsplätze in den USA schaffen und die amerikanische Führungsrolle im Bereich Künstliche Intelligenz sichern sollte.
Das Projekt hatte Schwierigkeiten beim Start: SoftBank und OpenAI sollen sich laut Berichten über zentrale Partnerschaftsbedingungen, darunter die optimalen Standorte für die Infrastruktur, uneinig gewesen sein. Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagten dem WSJ, dass SoftBank nicht am Bau der bereits in Abilene, Texas, entstehenden 1,2-Gigawatt-Anlage beteiligt ist, die mit Unterstützung von Oracle realisiert wird.
Trotz dieser Rückschläge erklärten beide Unternehmen, sie würden „mit Nachdruck Standortbewertungen vorantreiben“ und Projekte in mehreren Bundesstaaten weiterentwickeln. Die Anlage in Ohio könnte als Testfeld für energieeffizientere KI-Infrastruktur im kleineren Maßstab dienen.
Branchenbeobachter vermuten, dass dieses kleinere Rechenzentrum als Pilotprojekt für SoftBank-CEO Masayoshi Sons noch ehrgeizigeres „Crystal Land“-Projekt fungieren könnte – ein geplantes 1-Billion-Dollar-KI- und Robotik-Produktionszentrum in Arizona. Diese Initiative zielt darauf ab, ein US-Pendant zum chinesischen Shenzhen zu schaffen, mit Fokus auf KI-gesteuerte Industrieroboter und fortschrittliche Computertechnologien.
Unterdessen baut OpenAI seine Rechenkapazitäten durch weitere Partnerschaften aus und hat kürzlich einen 30-Milliarden-Dollar-Deal mit Oracle abgeschlossen, um 4,5 Gigawatt Rechenleistung zu mieten. Zudem hat das Unternehmen „OpenAI for Countries“ gestartet, eine globale Initiative, die nationale Regierungen beim Aufbau von KI-Infrastruktur im Einklang mit demokratischen Prinzipien unterstützt.