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KI-Kosten sinken um das 280-Fache – US-chinesisches Technologierennen spitzt sich zu

Der AI Index Report 2025 der Stanford University zeigt, dass die Kosten für Anfragen an hochentwickelte KI-Modelle in nur 18 Monaten von 20 US-Dollar auf lediglich 0,07 US-Dollar pro Million Token gefallen sind. Während die USA weiterhin führend in der KI-Entwicklung sind, holt China rasant auf: Der Leistungsunterschied zwischen den Spitzenmodellen schrumpfte innerhalb eines Jahres von 9,26 % auf nur noch 1,70 %. Der umfassende Bericht weist zudem auf einen besorgniserregenden Anstieg schädlicher KI-Vorfälle um 56,4 % hin und unterstreicht die Notwendigkeit stärkerer Maßnahmen für verantwortungsvolle KI.
KI-Kosten sinken um das 280-Fache – US-chinesisches Technologierennen spitzt sich zu

Das Institute for Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) der Stanford University hat seinen achten jährlichen AI Index Report veröffentlicht und bietet damit eine umfassende Analyse der globalen KI-Landschaft mit Stand Mai 2025.

Die auffälligste Erkenntnis des Berichts ist die Demokratisierung des Zugangs zu fortschrittlicher KI: Die Inferenzkosten für Modelle auf GPT-3.5-Niveau sind von 20 US-Dollar pro Million Token im November 2022 auf nur noch 0,07 US-Dollar im Oktober 2024 gefallen – ein Rückgang um das 280-Fache. Dieser drastische Preisverfall ist auf Verbesserungen bei der Hardware-Leistung, der Energieeffizienz sowie auf das Aufkommen kleinerer, aber leistungsfähiger Modelle zurückzuführen.

Während die USA mit 40 bedeutenden Modellen im Jahr 2024 (China: 15, Europa: 3) weiterhin die Führung in der KI-Entwicklung behaupten, schließt China qualitativ schnell auf. Bei zentralen Benchmarks wie MMLU und HumanEval ist der Leistungsabstand zwischen den besten US- und chinesischen Modellen von zweistelligen Prozentwerten im Jahr 2023 bis Anfang 2025 nahezu auf Augenhöhe geschrumpft. Diese Annäherung signalisiert ein sich verschärfendes globales KI-Rennen mit erheblichen geopolitischen Auswirkungen.

Der Bericht hebt zudem besorgniserregende Trends bei der KI-Sicherheit hervor. Die AI Incidents Database verzeichnete 2024 insgesamt 233 schädliche KI-bezogene Vorfälle – ein Rekordwert und ein Anstieg um 56,4 % gegenüber dem Vorjahr. Zu den Vorfällen zählten Deepfake-Pornografie, fehlerhafte Identifizierungen durch Überwachungssysteme sowie Chatbots, denen vorgeworfen wird, zu schädlichem Verhalten zu ermutigen. Trotz dieser Risiken sind standardisierte Prüfungen für verantwortungsvolle KI unter den großen Modellentwicklern weiterhin selten.

Die weltweiten Investitionen in KI steigen weiter rasant: Das private Finanzierungsvolumen erreichte 2024 insgesamt 252,3 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 26 % gegenüber dem Vorjahr. Die USA dominieren mit 109,1 Milliarden US-Dollar, fast das Zwölffache von Chinas 9,3 Milliarden. Gleichzeitig wächst die organisatorische Nutzung weltweit: 78 % der befragten Unternehmen setzen KI inzwischen in mindestens einem Geschäftsbereich ein, gegenüber 55 % im Jahr 2023.

Der Stanford HAI-Report, der seit 2017 jährlich erscheint, hat sich zu einer maßgeblichen Quelle entwickelt, die von Regierungen weltweit regelmäßig zitiert wird, um die komplexen technischen, wirtschaftlichen und ethischen Herausforderungen der KI-Entwicklung zu bewältigen.

Source: Tomshardware

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