In einer Cybersicherheitslandschaft, die zunehmend von KI-gestützten Bedrohungen geprägt ist, tritt iCOUNTER nach fünf Jahren verdeckter Entwicklung erstmals öffentlich auf – mit dem Ziel, hochgradig gezielte Cyberangriffe abzuwehren, bevor sie zuschlagen.
Das auf Cyber-Risiko-Intelligenz spezialisierte Unternehmen aus Dallas, eine Ausgründung von Apollo Information Systems, gab am 16. Juli seinen offiziellen Marktstart bekannt. Unterstützt wird iCOUNTER durch eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar, angeführt von SYN Ventures. An der Spitze steht Branchenveteran John Watters, der zuvor als Präsident und COO von Mandiant tätig war, bevor das Unternehmen von Google übernommen wurde.
„Wir stehen am Beginn einer neuen Ära der Cybersicherheit“, erklärt Watters, CEO und Managing Partner von iCOUNTER. „Traditionelle Methoden werden zunehmend versagen, und Verteidiger sind gezwungen, ihre Abwehrstrategien angesichts einer Flut gezielter, KI-gestützter Operationen mit neuartigen TTPs grundlegend neu zu denken.“
Was iCOUNTER von herkömmlichen Threat-Intelligence-Anbietern unterscheidet, ist der exklusive Fokus auf die Abwehr gezielter Angriffe gegen spezifische Organisationen. Das Unternehmen hat KI-gestützte Technologien und eine leistungsfähige Infrastruktur zur Informationsgewinnung entwickelt, die es ermöglichen, frühe Aufklärungsaktivitäten, die Vorbereitung von Angriffen und die Entwicklung neuartiger TTPs (Taktiken, Techniken und Verfahren) zu erkennen, noch bevor ein Angriff ausgeführt wird.
Dieser Ansatz kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Laut aktuellen Branchenberichten verlagern KI-gestützte Angreifer ihren Fokus zunehmend auf gezielte Attacken gegen einzelne Unternehmen. Sie nutzen künstliche Intelligenz, um Aufklärungsphasen deutlich zu beschleunigen und Kosten zu senken. Sobald Schwachstellen und das Umfeld eines Ziels bekannt sind, entwickeln sie sogenannte „Zero-Day-TTPs“ – Angriffsmethoden, die bislang unbekannt sind und klassische Threat Intelligence wirkungslos machen.
„iCOUNTER hat als einziges Unternehmen eine reine Intelligence-Fähigkeit aufgebaut, die sich ausschließlich auf die Abwehr gezielter Angriffe konzentriert“, so Jay Leek, Managing Partner und Gründer von SYN Ventures. „Mit diesem einzigartigen Ansatz ist iCOUNTER bestens aufgestellt für das Zeitalter KI-gestützter Gegner.“
Die Plattform des Unternehmens fungiert als Frühwarnsystem, das Bedrohungen identifiziert, die speziell auf den jeweiligen Kunden und dessen Ökosystem abzielen. Gleichzeitig liefert sie Informationen zur schnellen Eindämmung und Wiederherstellung nach einem Angriff. Anders als Tools, die sich auf oberflächliche Bewertungen der Sicherheitslage stützen, setzt iCOUNTER auf Angreifer-Methoden, um tatsächlich ausnutzbare Schwachstellen in der Lieferkette zu identifizieren.
Watters, der zuvor bereits iSIGHT Partners gründete (übernommen von FireEye und später mit Mandiant fusioniert), bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Cybersicherheit in das Unternehmen ein. Nach der Übernahme von Mandiant durch Google im Jahr 2022 war er als Venture Partner bei SYN Ventures sowie in mehreren Aufsichtsräten von Cybersecurity-Firmen tätig, bevor er zu iCOUNTER zurückkehrte.
Bereits seit 2020 liefert das Unternehmen präzise Risiko-Intelligenz an Kunden in den USA und hat nach eigenen Angaben kollektive Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen US-Dollar durch Bedrohungen von Nationalstaaten, Ransomware-Gruppen und anderen Akteuren verhindert.