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Google-DeepMind-CEO: AGI könnte bis 2030 Realität werden

In einem aktuellen Interview mit 60 Minutes prognostizierte Google-DeepMind-CEO Demis Hassabis, dass künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) innerhalb von 5 bis 10 Jahren entstehen könnte und damit das Gesundheitswesen sowie den Alltag grundlegend verändern würde. Gleichzeitig zeigt der Stanford AI Index 2025, dass chinesische KI-Modelle die Leistungslücke zu US-amerikanischen Modellen schnell schließen, während die weltweiten Investitionen in KI Rekordhöhen erreichen. Der Bericht hebt zudem besorgniserregende Trends bei der KI-Sicherheit hervor, da die Zahl der Vorfälle stark ansteigt.
Google-DeepMind-CEO: AGI könnte bis 2030 Realität werden

Demis Hassabis, CEO von Google DeepMind, ist überzeugt, dass wir am Beginn einer neuen Ära der künstlichen Intelligenz stehen – mit KI-Systemen auf menschlichem Niveau, die möglicherweise schon bis 2030 Realität werden.

In einem ausführlichen Interview mit CBS' 60 Minutes, das im April 2025 ausgestrahlt wurde, skizzierte Hassabis, der kürzlich für seine Arbeit an AlphaFold den Nobelpreis für Chemie erhielt, seine Vision von künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) – Systemen mit menschlicher Vielseitigkeit, aber übermenschlicher Geschwindigkeit und Wissen.

„Wir werden ein System haben, das wirklich alles um dich herum auf sehr nuancierte und tiefgehende Weise versteht – und das gewissermaßen in deinen Alltag eingebettet ist“, sagte Hassabis dem Korrespondenten Scott Pelley. Im Interview wurde auch Project Astra vorgestellt, ein KI-Begleiter, der sehen, hören und über alles sprechen kann und dabei fortschrittliche Fähigkeiten in der visuellen Erkennung und im logischen Denken demonstriert.

Hassabis’ Zeitplan deckt sich mit einem aktuellen 145-seitigen Papier von Google DeepMind zur AGI-Sicherheit, das nahelegt, dass solche Systeme eher in Jahren als in Jahrzehnten entstehen könnten. Während Hassabis optimistisch ist, dass AGI helfen könnte, „alle Krankheiten zu heilen“, äußerte er auch Bedenken hinsichtlich Missbrauch und der zunehmenden Autonomie von Systemen, die sich der menschlichen Kontrolle entziehen könnten.

Unterdessen zeigt der AI Index Report 2025 der Stanford University deutliche Veränderungen in der globalen KI-Landschaft. Während US-Institutionen im Jahr 2024 insgesamt 40 bedeutende KI-Modelle hervorbrachten (im Vergleich zu 15 aus China), haben chinesische Modelle die Leistungslücke schnell geschlossen. Bei wichtigen Benchmarks wie MMLU und HumanEval verringerte sich der Unterschied zwischen den besten US- und chinesischen Modellen von zweistelligen Werten im Jahr 2023 auf nahezu Gleichstand im Jahr 2024.

Der Bericht hebt zudem dramatische Verbesserungen bei der Effizienz von KI hervor: Die Kosten für Anfragen an hochentwickelte KI-Modelle sanken innerhalb von 18 Monaten von 20 US-Dollar pro einer Million Tokens auf nur noch 0,07 US-Dollar – eine 280-fache Reduktion. Gleichzeitig stieg die Zahl der KI-bezogenen Vorfälle im Jahr 2024 um 56,4 %, was neue Sorgen um Sicherheit und verantwortungsvolle Entwicklung aufwirft.

Da KI immer stärker in den Alltag integriert wird – die Zahl der von der FDA zugelassenen KI-Medizinprodukte stieg von nur 6 im Jahr 2015 auf 950 bis Mitte 2024 – setzt sich das Rennen zwischen Innovation und Regulierung fort. Die Nutzung von KI in Unternehmen sprang 2024 auf 78 %, verglichen mit 55 % im Vorjahr, während die öffentliche Meinung weiterhin gespalten bleibt: 83 % der chinesischen Befragten sehen mehr Vorteile als Nachteile in der KI, in den USA sind es nur 39 %.

Source: Al Jazeera English

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